„Godfather of Fusion“ Gitarrist Larry Coryell gestorben

„Als einer der ersten Gitarristen seiner Generation vermischte er Ende der Sechziger Rock- und Jazz-Elemente zu einem neuen Sound: Larry Coryell, der „Godfather of Fusion“, ist im Alter von 73 Jahren gestorben. […] Larry Coryell – wenngleich nicht so bekannt wie seine Zeitgenossen und Gitarristenkollegen John McLaughlin oder Pat Metheny – gilt als Pate dieser aktuell von Post-Hip-Hop-Künstlern wie Flying Lotus neu entdeckten Spielart, er wurde „Godfather of Fusion“ genannt. Vor allem seine ersten beiden Alben „Coryell“ und „Spaces“ (beide 1969 auf Vanguard erschienen) gelten heute als wegweisende Meilensteine des Genres, auf Letzterem spielten spätere Genre-Größen wie McLaughlin, Chick Corea und Billy Cobham. Anfang der Siebzigerjahre gründete Coryell zusammen mit seinem guten Freund, dem Keyboarder Mike Mandel, dem Trompeter Randy Brecker, dem Bassisten Danny Trifan und dem Drummer Alphonse Mouzon die Fusion-Supergroup The Eleventh House, die jedoch nur drei Jahre zusammen blieb. Auch mit Miles Davis und Chet Baker spielte Coryell im Verlauf seiner langen Karriere. Mehr als 60 Soloalben brachte Coryell heraus, das letzte, „Barefoot Man: Sanpaku“ erschien im Oktober 2016. Unermüdlich tourte der Gitarren-Virtuose mit seiner Musik, noch am vergangenen Wochenende hatte er zwei Auftritte im New Yorker Iridium Jazz Club absolviert. In der Nacht zu Montag verstarb Larry Coryell in seinem Hotelzimmer im Schlaf. Er hinterlässt seine Ehefrau Tracey, vier Kinder und sechs Enkel.“ Der Spiegel, Foto: Gijsbert Hanekroot/Redferns